Sonntag, 23. August 2020

NL - Das Königreich der Radler


Nirgendwo sonst auf der Welt ist die Fahrraddichte so hoch wie im Königreich der Radler: Die rund 17 Millionen Niederländer besitzen 22,1 Millionen Fahrräder, also pro Kopf durchschnittlich 1,3 Räder.
Die Zahl der Bürger, die das Auto stehen lassen und zur Arbeit radeln, liegt zwischen 40 und 45 Prozent. Mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen versuchen Staat und Kommunen, sie weiter zu erhöhen. So entstehen in den Innenstädten immer mehr Radzonen, in denen Autofahrer im Prinzip unerwüscht sind.


Bei Unfällen hat grundsätzlich das Auto die Schuld
Aber in den Niederlanden werden Radfahrer auch regelrecht in Watte gepackt. Es gibt nicht nur ein spezielles Gesetz, das sie im Verkehr schützt: Bei Unfällen mit Radlern ist grundsätzlich der Autofahrer schuld. 

Beste Infrastruktur
Radfahrer in NL haben obendrein ihren eigenen Kreisverkehr, eigene Ampeln, Tunnel, Brücken, immer mehr Schnellstrassen – und seit August 2019 in Utrecht auch das grösste Fahrradparkhaus der Welt.

Anreize
Ganz zu schweigen von finanziellen Anreizen: Viele Unternehmen bezuschussen ihre Arbeitnehmer, wenn die sich für den Weg zur Arbeit ein fiets anschaffen; die restlichen Kosten können von der Steuer abgesetzt werden. Wie die Autofahrer bekommen auch die fietsers für jeden Kilometer zur Arbeit vom Arbeitgeber 19 Cent erstattet.

Was wir lernen?
Das Auto muss nicht immer Vorfahrt haben. Fahrräder brauchen ihren eigenen Platz auf den Straßen, dann steigen auch viele Städter aufs umweltfreundliche Rad.